Um Hans-Jürgen Krahl, den Frankfurter SDS-Tribun und Adorno-Schüler, haben sich schon zu Lebzeiten Legenden gerankt. Neben Dutschke und – nach dem Attentat von Ostern 1968 – an dessen Stelle verkörperte er das eigentümliche Charisma dieser sich „anti-autoritär“ deklarierenden Jugendbewegung mit ihrer Mischung aus permanenter Aktion und esoterischer Theoriesprache.
Als „der Krahl“ (wie alle ihn damals nannten) im Februar 1970, gerade siebenundzwanzig Jahre alt, bei einem Autounfall ums Leben kam, sahen viele darin eine erschreckende, nahezu schicksalhafte Konsequenz am Werk. Manche seiner Weggefährten stilisierten seinen frühen Tod zum Fanal einer Verzweiflung, die vor allem den autoritären Tendenzen im Innern der Bewegung selbst gegolten habe, und damit zum Sinnbild für das erneute Absterben einer emanzipativen Bewegung in Deutschland. […]
…so beginnt der in der Frankfurter Rundschau am 3. Febr. 2005 erschienene Artikel von Gerd Koenen über den “jungen Krahl”. Der Artikel ist leider nicht im Internet-Archiv der FR zugänglich, sondern nur in der Printausgabe (FR-Plus). Wir können den Artikel hier als PDF-Datei anbieten (über 350 KB). Thankmar, der junge Krahl
In der englischsprachigen Ausgabe des Perlentauchers (www.signandsight.com) gibt es eine übersetzte Version des Artikel von Gerd Koenen “Thankmar, the young Krahl”.